Schloss Blankensee – Tagen und Feiern

Rückzugsort

mit Geschichte

Schloss Blankensee und seine Parkanlage

Grafik in Stempel-Optik Schloss Blankensee

Um 1701 errichtet, wurde „Schloss Blankensee“ von der zentralen Persönlichkeit der Familie – Christian Wilhelm von Thümen – von 1739-1740 zu einem Barockschloss um- und ausgebaut

Ein besonderes Kleinod des Anwesens ist sein großer Landschaftspark am Flusslauf der Nieplitz, angelegt 1832 nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné.

Der Park ist kunsthistorisch besonders wertvoll

Entdecken Sie zahlreiche Plastiken, Gartenarchitekturen und schöne Ausblicke


Wir freuen uns auf Ihren Besuch und über Ihre Rücksichtnahme.

Der Park befindet sich in Privatbesitz. Er ist aber tagsüber für die Öffentlichkeit zum Zwecke der Erholung und Entspannung geöffnet. Bitte behandeln Sie Natur, Wege und Objekte im Park pfleglich. Der unmittelbare Bereich um das Schlossgebäude ist Privat! Bitte respektieren Sie die Privatsphäre der Schlossgäste.

 

Ein Anliegen an alle Freund/innen der Fotografie und Filmkunst hätten wir da noch:

 

Die Erinnerung an Ihre Hochzeit. Wenn Sie für ihre private Erinnerung Bilder aufnehmen wollen, sprechen Sie sich unbedingt vorher mit uns ab, damit es zu keinen Überschneidungen mit bei uns stattfindenden Veranstaltungen gibt. Wir bitten um Ihre Kontaktaufnahme: 033731 322 495 oder auch gerne via eMail.

 

Für gewerblich angefertigte und genutzte Foto-, Film- und Videoaufnahmen ist zuvor unsere Zustimmung einzuholen. Wir bitten um Ihre Kontaktaufnahme: 033731 322 495 oder auch gerne via eMail.

Lageplan Park Blankensee zu Ihrer Orientierung

Helfen auch Sie, die Parkanlagen in ihrer Schönheit zu erhalten. Einige Regeln, die diesem Ziel dienen, sind dringend zu beachten und einzuhalten:

 

  • Der Park ist tagsüber für Fußgänger geöffnet. Bei Veranstaltungen sind die Anweisungen der Veranstalter zu beachten.
  • Das Betreten des Parks geschieht auf eigene Gefahr. Ein Winterdienst wird nur eingeschränkt durchgeführt, Haftung für Personen- und Sachschäden wird nicht übernommen.
  • Autos und Fahrräder sind auf den dafür vorgesehenen Flächen abzustellen. Es ist nur auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt, durch den Park zu radeln.
  • Der Park ist ein Ort der Erholung. Bitte vermeiden Sie Lärm und laute Musik.
  • Hunde müssen an der Leine geführt werden. Hundekot ist zu entfernen.
  • Die Wasserflächen dürfen nicht für Motorboote, Baden, Fischfang, Eislauf usw. genutzt werden.
  • Foto-, Film- und Videoaufnahmen für private Zwecke sind gestattet. Für gewerbliche Zwecke ist zuvor die Zustimmung des Eigentümers einzuholen.
  • Beschädigungen und Verunreinigungen jeglicher Art an Gebäuden und im Park sind untersagt. Ihre Beseitigung wird dem Verursacher in Rechnung gestellt. 

Bei Verstößen gegen die Parkordnung oder bei Nichtbefolgung von Anweisungen unserer Mitarbeiter ist mit Parkverweisen oder Anzeigen zu rechnen.

 

Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz freut sich über Ihren Besuch. 

Unser Haus

ist ein zeitloses Kleinod mit einer langen Geschichte

 

 

 

 

Statue vor dem Eingang zum Schloss Blankensee

Schloss Blankensee gilt als typisches Bauwerk des märkischen Barock

Der Nachweis zum Ort Blankensee geht zurück auf erste slawische Besiedelungen im 7. Jhd. nach Christus. Um den Blankensee herum gab es drei slawische Burgwälle – einer davon als Vorläufer der heutigen Ansiedlung von Schloss und Dorf Blankensee. 

 

Anfang des 13. Jhd. waren im südlichen Nuthe-Nieplitz Gebiet zwei Lehnsvasallen bekannt – so auch die nach dem slawischen Namen des Burgwards sich nennenden Herren von Trebbin.Anfang des 14. Jhd. finden sich die ersten schriftlichen Erwähnungen einer Burg zu Blankensee – zunächst als „Huz“ bezeichnet. Erst ab dem 15. Jhd. wird der Begriff „Sloß“ verwendet.

 

Um 1701 errichtet, wurde „Schloss Blankensee“ von der zentralen Persönlichkeit der Familie – Christian Wilhelm von Thümen – von 1739-1740 zu einem Barockschloss um- und ausgebaut: Nun ein zweigeschossiger Putzbau mit Freitreppe – ein typisches Bauwerk des märkischen Barock. Die Eingangsseite wird durch eine Portalachse mit Balkon, Giebel und Wappenschmuck aufgewertet.

 

Auf der Parkseite verbindet eine doppelläufig geschwungene Freitreppe Haus und Garten. Im Jahr 1804 werden baugeschichtlich erstmals neben allgemeinen Gewerken rund um das Herrenhaus Anbauten direkt am Schloss erwähnt. Die heute noch vorhandenen Torpfeiler bildeten den Zugang zu einem Hof, der von Bauten der Hauswirtschaft wie Gärtnerhaus, Waschhaus, Brauhaus, Pferdestall und Wagenremise umschlossen wurde. Allerdings sind bereits 1897 viele dieser Gebäudeteile abgetragen gewesen – bis auf das Gärtnerhaus, welches noch heute existiert.

 

1903 wurde ein Westflügel mit der seinerzeit modernen Küche angegliedert, der mit dem Gärtnerhaus abgeschlossen wurde und noch heute als Ensemble mit dem ursprünglichen Schlossbau erhalten ist.
Zudem entstand der Söller – ein auf Säulen und Bögen gestützter Balkon zum Park hin.

 

Ein 1927 angebauter eingeschossiger Ostflügel mit Mansarddach musste 1973 aufgrund starker baulicher Mängel wieder abgerissen werden.

 

Bis 1985 gab es verschiedene öffentliche Nutzungen – so war das Gebäude Getreidespeicher, Gaststätte, Versammlungsraum, Betriebsurlaubsheim und Kindergarten, in den 1970er Jahren auch Schule.

 

Nach dem Mauerfall kümmerten sich ab 1990 die Hermann Sudermannstiftung sowie die Denkmalbehörde um das Gebäude sowie den Park. Es wurde 1994 in die Brandenburgische Schlösser GmbH überführt, die von 1994 bis 1998 eine umfassende Sanierung durchführte. Dabei entstand auch ein neuer Ostflügel nach Plänen des Bonner Architekten Karl-Heinz Schommer. Er entwarf bewusst einen neuen Baukörper, der sich architektonisch deutlich abhob. Ebenso wurden die historischen Faschen an den Fenstern wiederhergestellt, die beim Umbau zur Schule in den 1950er Jahren beseitigt worden waren.

 

Nachdem die TU Berlin; der das Haus angeboten wurde, aus Kostengründen ablehnte, nutzte von 1998 bis 2004 die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften das Schloss als Tagungsstätte.

 

Einem Leerstand folgten mehrere kurze Wechsel in privater Nutzung.

 

Seit dem 1. Januar 2016 werden die Räume des Schlosses von der Tagen + Feiern im Grünen GbR bewirtschaftet. Die beiden neuen Schlossherren, Sven V. Malmstroem und Michael Klopfer, haben sich mit dem Schloss einen Traum erfüllt. Jetzt finden in Schloss und Park Firmenveranstaltungen, Tagungen, Seminare, Offsites und Privatfeiern statt. Während der Park weitgehend frei zugänglich ist, kann das Schloss nur bei Führungen zur Besichtigung des Sudermann Gedenkzimmers betreten werden.

Der Landschaftspark wurde im 19. Jahrhundert angelegt und mehrfach umgestaltet

Die erste Gestaltung des ca. 4,5 Hektar großen Landschaftsparks erfolgte 1832 nach Entwürfen von  Peter Joseph Lenné. 

Drei Arme der Nieplitz teilen das Naturidyll in drei Bereiche. Sie wurden im Norden durch eine Querachse mit zwei Brücken miteinander verbunden. Ursprünglich verliefen die Wege geradlinig. Lenné kreierte daraus einen landschaftlich geprägten Park mit geschwungenen Wegen sowie einer Uferallee, die entlang der Nieplitz führt. Den Fluss nutzte Lenné außerdem, um aus dem Bassin eine Ausweitung der Nieplitz zu formen. Es entstanden zwei Inseln, die er durch Brücken miteinander verband.

 

Nachdem Hermann Sudermann neuer Eigentümer des Anwesens geworden war, veränderte er den Garten nach seinem Geschmack und gliederte ihn thematisch. Barocke Plastiken aus Italien und Deutschland entsprachen seinem Sinn für alles Schöne und seiner Liebe für Italien.

Die Flora, die Pomona und der Voltumna, Werke des Bildhauers Johann Peter Benkert, waren ursprünglich 1750 für das Knobelsdorffhaus in Potsdam angefertigt worden. Sie werden durch Venus ergänzt, die im südwestlichen Bereich am Venusteich steht.

Bei allem, was Sudermann dem Park hinzufügte, hielt er sich an die Tradition des Landschaftsgärtners Fürst von Pückler-Muskau.

1904 wurde der Monopteros, flankiert von zwei Säulen mit Büsten der Helena und Hermione errichtet. Im selben Jahr folgte die Florentinische Loggia. Es kam der herrschaftliche Zugang am Westeingang des Parks hinzu – das schmiedeeiserne Prunkportal war in Würzburg erworbenen worden.

Seit 1908 wandeln Besucher/innen des Parks, durch das Prunkportal kommend, auf der Allee der Cäsaren entlang, flankiert von sechs Büsten aus dem 17. bis 19. Jhd.

Sudermann komplettierte sein transalpines Arkadien: im östlichen Park entstand eine große Jahreszeitenwiese gesäumt von Skulpturen der vier Jahreszeiten und Chronos. 1927 entstand der Italienische Garten: Renaissance-Schauwand, davor ein Podest, an den Seiten acht halbhohe Säulen mit Büsten und Vasen, an der Stirnseite eine Marmorbank. „Es ist wirklich ein südliches Stückchen Welt, das wir uns hier aufgebaut haben“ schrieb Sudermann an seine Frau Clara.

Gutsherr, Stifter, Generalleutnant…

„Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen.“

 

Das Geschlecht derer von Thümen erscheint erstmals am 12. April 1281 urkundlich mit Johannes von Thümen in einem Tauschbrief des Herzogs von Sachsen und Burggrafen von Magdeburg. Die Stammreihe beginnt mit dem kurfürstlich brandenburgischen Rat Hans von Thümen († 1456), Gutsherr auf Blankensee.

 

 

Neben Aus- und Umbau des Herrenhauses traten die von Thümens als vielfache Stifter der örtlichen Kirche in Erscheinung: als Mutterkirche des Herrschaftsbezirks wurde sie entsprechend ausgestattet. Gestiftete Glocken (1400, 1408, 1517) waren berühmt; ihr mächtiger Klang gab Kunde von der Macht ihrer Kirche und der Familie von Thümen. Aus der Zeit nach der Reformation haben sich bis heute die Renaissance-Loge, ein Fresco an der Altarwand sowie verschiedene Epitaphe erhalten. In der Zeit von 1700 bis 1706 gestaltet Christian Wilhelm von Thümen die Kirche im barocken Stil um: Vergrößerung der Fenster, Aufbringen eines Glattputzes, Kanzelaltar und Barock-Loge der Adelsfamilie prägen nun das neue Innere der Kirche. Nach dem Tod von Christian Wilhelm von Thümen kommt 1741 noch ein prächtiger Barock-Epitaph hinzu.

 

 

Ihren Hauptsitz hatte die Familie in späteren Jahrhunderten in Stangenhagen im Landkreis Teltow-Fläming, einem Ort im Dreieck zwischen den Flüssen Nuthe und Nieplitz mit dem Dorf Gröben an der nördlichen Dreiecksspitze und einer Linie Stangenhagen – Trebbin als südlicher Begrenzung, im später von Theodor Fontane genannten Thümenschen Winkel.

 

 

Im Jahr 1820 kaufte Generalleutnant August von Thümen (1757–1826) mit seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst das Gut Caputh mit Schloss Caputh im heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark, das bis 1908 im Besitz der Familie blieb. Außerdem waren die Güter Neu-Langerwisch und Stücken, ebenfalls im Landkreis Potsdam-Mittelmark, im Besitz der Familie.

 

 

Die von Thümens waren seit dem ausgehenden 14. Jhd. bis 1902 Erb-, Lehn- und Gerichtsherren von Blankensee und Stangenhagen. Den Besitz an Herrenhaus und Ländereien in Blankensee gab die Familie von Thümen 1897 auf – neue Eigentümerin wurde die Deutsche Ansiedlungsbank.

Italienisches Flair zog mit Hermann Sudermann, Schriftsteller und Dramatiker, ein.

Hermann Sudermann erwarb 1902 Schloss Blankensee mit Schlosspark. Der einst gefeierte Schriftsteller und Dramatiker, um 1890 meistgespielter Bühnenautor Deutschlands, verwirklichte damit einen Traum.

 

Er stattete das Herrenhaus mit Möbeln des Historismus und Kunstgegenständen aus. Zudem formte er die Parkanlage um – schmückte sie mit Kleinbauten, Skulpturen und Säulen. Vieles davon Erinnerungen, die er auf diversen Italienreisen erworben hatte. So konnte er sich vor Kritiken und Spott der Presse zurückziehen, die seinen sinkenden literarischen Stern begleiteten.

 

Während des ersten Weltkrieges hielten sich die Sudermanns kaum noch in Blankensee auf. Während der Nachkriegswirren drohte gar die Enteignung. Nach Sudermanns Tod, 1928, erbte Stiefsohn Rolf Lauckner sowohl die Villa im Berliner Grunewald, Bettinastraße 3, als auch das Anwesen in Blankensee, das nach Sudermanns Willen ein Erholungsort für kranke und notleidende Schriftsteller werden sollte. Dafür wurde die Hermann Sudermannstiftung gegründet. Allerdings reichten schon kurz nach Sudermanns Tod die Tantiemen kaum mehr für einen Betrieb des Anwesens in Blankensee.

 

Die Grunewaldvilla und Clara Sudermanns Haus in Tzschetzschnow (inzwischen Güldendorf) wurde mit allen dort verwahrten Werken im Zweiten Weltkrieg zerstört.

 

Nach dem Mauerfall sah sich die Stiftung außerstande, die notwendigen Sanierungsmaßnahmen am Gebäude zu finanzieren und übereignete das Anwesen der Brandenburgischen Schlösser GmbH. Hermann Sudermanns einstiges Arbeitszimmer wurde als Literarische Gedenkstätte eingerichtet und ist für das interessierte Publikum zugänglich.

 

HINWEIS: Eine Besichtigung des Gedenkzimmers sowie Führungen durch den Schlosspark sind nach Absprache mit der Sudermannstiftung und dem Bauernmuseum Blankensee möglich.

 

www.sudermannstiftung.de

www.bauernmuseum-blankensee.de

  • Angelika Fischer/Bernd Erhard Fischer: Blankensee: Sudermanns Schloß und Park. Eine Spurensuche. (Spurensuche). arani-Verlag, Berlin 1991. ISBN 3-7605-8628-7.
  • Christa Heese: Blankensee. (Schlösser und Gärten der Mark). ed. Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark. Deutsche Gesellschaft e. V., Berlin 2003.
  • Simone Philipp – „700 Jahre Familie von Thümen und Blankensee“, Blankensee 2019
  • Die Mark Brandenburg – Verlag für Regional- und Zeitgeschichte, Italienischer Marmor in der Mark in: Die Mark Brandenburg – Dichterhäuser in der Mark, Heft 102, Berlin 2016
  • Sudermannstiftung, www.sudermannstiftung.de